3. Spieltag Oberliga: Die doppelte Null gegen VfL Halle 96
TV Askania Bernburg - VfL Halle 0:0
Das Oberliga-Team der Saale-Städter verpasst gegen den Spitzenreiter Halle den ganz großen Wurf. Dafür siegt die Reserve trotz Rückstand.
Bernburg. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Marcus Brodkorb, Angreifer beim Oberligisten VfL Halle 96, im Strafraum des TV Askania Bernburg nach einem Zweikampf mit Jan Bauer, dem zuvor eine Unachtsamkeit unterlaufen war, zu Fall kam. Die 236 Zuschauer in der Bernburger Sparkassen-Arena hielten kurz inne. Dann ertönte ein Pfiff. Doch Schiedsrichter Tony Schuster zeigte nicht auf den Elfmeterpunkt, sondern stellte stattdessen den Hallenser Brodkorb, wegen einer Schwalbe, mit Gelb-Rot vom Platz. Eine Aktion, die ein ganzes Spiel auf den Kopf hätte stellen können. Schließlich waren die Askanen beim 0:0 gegen den Tabellenführer am Sonntag über 90 Minuten die bessere Mannschaft.
Keine Chancen zugelassen
Auch wenn Bernburg-Trainer Thomas Diedrich kurz vor dem Spielende noch einmal einen offensiven Wechsel wagte und Vitali Olkhovsky für Mario Hesse gebracht hatte, war der Übungsleiter auch mit dem Unentschieden zufrieden: „Wir haben sehr gut gespielt und uns dieses Ergebnis redlich verdient.“ Zwar hätte Diedrich logischerweise auch drei Zähler genommen, aber man wolle nicht immer mit dem Glück hadern, erklärte er. Denn was am Ende zum ganz großen Wurf gefehlt hatte, war eben etwas mehr Fortune. Tormöglichkeiten gab es immerhin ausreichend. In der ersten Hälfte vergab Marcus Bäcker per Kopf die beste, im zweiten Abschnitt war es Patrik Schlegel, der eine Hereingabe von Marcus Schubert nicht im Tor unterbringen konnte. Zudem parierte VfL-Keeper Pascal Kühn stark bei den Freistößen von Mario Hesse und Michél Hennig.
Für Askania-Verteidiger Baptiste Buntschu war unterdessen ein anderer Umstand viel wichtiger: „Wir haben endlich das erste Mal zu Null gespielt.“ Und dazu trug der Innenverteidiger, der in der Saison 2013/14 für den Gegner aus Halle aktiv war, einen gehörigen Teil bei. Der 25-jährige Schweizer bestach mit Stellungsspiel und Zweikampfstärke und entpuppt sich immer mehr, wie auch Hennig und Hesse, als richtig gute Verstärkung für die Askanen. Ob Baptiste Buntschu sich die Abwehrarbeit gegen den Tabellenführer so einfach vorgestellt hatte? „Ich war schon etwas von ihnen enttäuscht, aber wir haben auch sehr kompakt gestanden und als gesamtes Team überzeugt“, erklärte der Verteidiger. Und auch sein Trainer registrierte, dass die Hallenser von seiner Mannschaft nicht ins Spiel gelassen wurden und sich demzufolge auch keine Einschussgelegenheit für die Gäste boten.
Gute Lösung für Buntschu
Allerdings steht auch aufseiten des VfL nach drei Begegnungen weiterhin die Null. „Leider hat es nicht mit einem Tor für uns geklappt“, sagte Buntschu, der am Sonntagnachmittag keinen Unterschied zwischen beiden Vereinen erkennen konnte, „aber so ist Fußball.“ Besonders auf den Flügeln fehlte es Bernburg das eine oder andere Mal an Durchschlagskraft. „Dennoch hat man gesehen, was in der Mannschaft steckt“, so Thomas Diedrich. Zwar steht noch immer kein Sieg in der Bilanz, jedoch waren die Askanen in allen drei Partien über den Großteil der Spielzeit mindestens ebenbürtig mit dem jeweiligen Gegner.
Auch deshalb sieht sich Baptiste Buntschu in seinem Wechsel vom Regionalligisten Germania Halberstadt in die Saale-Stadt bestätigt. „Dort hätte ich kaum Chancen bekommen und hier spiele ich“, so der Schweizer, „es war also eine sehr gute Lösung.“
Die erste Verwarnung des Hallensers Brodkorb resultierte im übrigen aus einer Rangelei mit Baptiste Buntschu, für die beide gelb sahen. Doch während Buntschu routiniert weiter verteidigte, erlaubte sich der VfL-Angreifer noch einen Regelverstoß mehr. (mz)