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6. Spieltag Oberliga: 1:3 in Leipzig hinterlässt einen faden Beigeschmack

FC International Leipzig - TV Askania Bernburg 3:1 (2:1)

6. Spieltag Oberliga: 1:3 in Leipzig hinterlässt einen faden Beigeschmack

Fußball-Oberligist TV Askania Bernburg hat trotz einer 1:0-Führung beim FC International Leipzig mit 1:3 verloren. Trainer Thomas Diedrich hadert mit dem Schiedsrichtergespann.

Leipzig. Thomas Diedrich beschrieb seinen Gemütszustand gleich selbst: Er sei noch etwas in Rage, so der Trainer vom TV Askania Bernburg am Sonntagnachmittag. Grund war viel weniger die 1:3-Niederlage seiner Mannschaft beim FC International Leipzig, als die vielen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen, die zu dieser führten. Dabei begannen die Askanen die Partie, wie sie in der Vorwoche gegen Markranstädt (4:1) geendet hatten: torhungrig.

Bereits in der siebten Minute gingen die Saalestädter, bei denen Marcus Schubert die Position des kurzfristig erkrankten Mario Hesse übernahm, in Führung. Patrik Schlegel, momentan Torjäger vom Dienst, war dabei mal wieder mitten im Geschehen, wenn auch nur als Vorbereiter. Seine Kopfballverlängerung brachte Marcus Bäcker im Tor unter. Und nur wenig später hätte Bäcker fast erhöht, scheiterte aber an der Latte. Zudem parierte der Leipziger Schlussmann eine Großchance von Schlegel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte International mit einer pragmatischen Spielweise, die fast ausschließlich aus langen Bällen bestand, den Bernburgern nichts entgegenzusetzen.

Schiedsrichtergespann im Fokus

„Doch dann fällt plötzlich der Ausgleich aus dem Nichts“, sagte Diedrich, der fortan beobachten musste, wie das Spiel kippte, zuungunsten seines Teams. Dabei rückte das Schiedsrichtergespann um Stephan Reuter immer mehr in den Fokus. Beim 1:1 von Franz Bochmann (36.), blieb die Fahne trotz „eines guten Meters“, die der Schütze im Abseits stand, so Thomas Diedrich, unten. Leipzig legte in den folgenden 13 Minuten gleich zweimal nach, traf kurz vor (45.) und kurz nach (49.) der Halbzeit und erhöhte dementsprechend auf 3:1.

Was folgte, war die dritte Phase des Spiels. Nachdem zunächst Bernburg und schließlich Leipzig am Drücker war, arbeiteten die Gastgeber nun mit allen Mitteln gegen die geplante Aufholjagd der Askanen. Zunächst blieb ein brutales Foul an Leo Hinrichsmeyer, der mit einer Sprunggelenksverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste, ungeahndet. Zudem sorgte International ständig für Unterbrechungen und Verzögerungen. „Sie haben alles versucht, das ist legitim im Fußball, muss allerdings vom Schiedsrichter bestraft werden“, erklärte Thomas Diedrich. Doch der Unparteiische ließ eine klare Linie vermissen, was auch Auswirkungen auf die Gäste hatte, wir deren Übungsleiter sagte: „Leider haben wir uns davon beeindrucken lassen, da hätte ich mir mehr Mut von meiner Mannschaft erhofft.“

Rot wegen Nachtretens

Mit der Einwechslung von Stürmer Vitali Olkhovsky für Verteidiger Jan Bauer knappe zehn Minuten vor dem Ende setzte Thomas Diedrich nochmals ein eindeutiges Zeichen und alles auf Offensive. Einzig der Ertrag blieb aus. Zu allem Überfluss wurde Olkhovksy nur wenige Augenblicke später schon wieder des Feldes verwiesen - wegen Nachtretens. „Dieses Vergehen konnte ich jedoch nicht erkennen“, so Diedrich, „es gab lediglich eine Rangelei, die von Leipzig initiiert wurde und aus der er sich lösen wollte.“

Eine Randnotiz blieb unterdessen nur, dass ein Inter-Spieler mit der Rückennummer acht auflief, ohne dass diese auf dem Spielberichtsbogen vermerkt war. Wie sich herausstellte, hatte der Akteur aus unbekannten Gründen ein falsches Trikot an, war allerdings einsatzberechtigt.

Doch so oder so bleibt hinter dieser Begegnung der fade Beigeschmack einer sehr bitteren Niederlage. Auch wenn sich die Rage von Trainer Thomas Diedrich legen wird. (mz)

Quelle: Sport Bernburg - Mitteldeutsche Zeitung

28.09.2015

© Erik Schmidt

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