So kämpft Askania Bernburg um den Klassenerhalt
Vor dem Rückrundenstart
Askania Bernburg startet am Sonnabend in die Rückrunde - für das Ziel „Klassenerhalt“ wurde in der Winterpause einiges unternommen.
Bernburg. Schon vor der Saison war klar, dass es für den TV Askania Bernburg in dieser Spielzeit nur ein Ziel geben kann: den Klassenerhalt. Schließlich soll sich das Vorjahresszenario, als die Saalestädter Letzter wurden und nur die Oberliga hielten, weil einige Vereine ihr Reserve-Team zurückzogen, keinesfalls wiederholen. Auf halber Strecke - der TVA hat gegen jeden Kontrahenten einmal gespielt - lässt sich feststellen: Bernburg befindet sich auf einem guten Weg, hat das Ziel aber noch längst nicht erreicht. Aktuell trennt die Mannschaft von Trainer Thomas Diedrich lediglich ein Zwei-Punkte-Polster von den Abstiegsplätzen. Vor dem Rückrundenauftakt am kommenden Sonnabend, ausgerechnet beim Lokalrivalen SG Union Sandersdorf (13 Uhr), gibt die Mitteldeutsche Zeitung einen Überblick, was sich in den zehn Wochen Winterpause bei den Askanen getan hat.
Die Vorbereitung
Mitte Januar nahm der Oberligist das Training wieder auf, konnte aber erst knappe zwei Wochen später sein erstes Testspiel absolvieren. Sowohl das geplante Duell mit dem FC Grimma als auch ein Blitzturnier mit Germania Halberstadt und dem Burger BC waren den Witterungsbedingungen zum Opfer gefallen. In der Folge konnte auch die Partie bei Eintracht Lüttchendorf nicht nach Wunsch umgesetzt werden, weil zwischenzeitlich eine Reihe von Akteuren nicht zur Verfügung stand. Deswegen sagte Askanias-Co-Trainer Lucian Mihu: „Die Vorbereitung ist insgesamt nicht optimal verlaufen.“ Die Begegnungen wiederum, die stattfanden, lieferten eher unbefriedigende Ergebnisse. Im Vergleich mit dem Regionalligisten ZFC Meuselwitz (1:5) und dem Sachsenligisten Chemie Leipzig (0:2) zogen die Bernburger jeweils den Kürzeren, gegen den Verbandsligisten 1. FC Lok Stendal gab es ein 3:3-Unentschieden. Von extremer Bedeutung war demnach die überzeugende Vorstellung am zurückliegenden Wochenende beim Verbandsligisten IMO Merseburg. Die Treffer beim 3:0-Sieg gingen dabei auf das Konto von Vitalii Olkhovskyi und Patrik Schlegel, die bereits eine gute Frühform bewiesen und neben Nicolas Weber die einzigen Torschützen der Vorbereitung waren. „Die Begegnung war ein positives Zeichen“, so Trainer Thomas Diedrich, der am Sonnabend eine ähnliche Startelf wie in Merseburg aufs Feld schicken könnte. Nicht ausgeschlossen, dass dazu dann auch Außenverteidiger Michael Schoon zählt, der vom Reserve-Team hochgezogen wurde und als ein Gewinner der letzten Wochen gilt.
Die Neuzugänge
Neben Schoon gab es auch zwei externe Neuzugänge für den TVA-Kader, den lediglich Lucas Kemmesies Richtung Edelweiß Arnstedt verlassen hat. Vom lettischen Erstligisten FS Metta kam der 22-jährige Innenverteidiger und ehemalige Junioren-Nationalspieler Aleksejs Gilnics, dem durchaus zuzutrauen ist, dass er den am Kreuzband verletzten Baptiste Buntschu eins zu eins ersetzen kann. Den Ausfall, der an der gleichen Verletzung laborierenden Mittelfeldspieler Christian Wegener und Mario Hesse, soll der vom Staffel-Konkurrenten International Leipzig gekommene Jihad Mirza auffangen. Ob der 20-Jährige, der bei den Sachsen vorrangig als Joker zu Zuge kam, auf Anhieb zum Stammspieler avanciert, wird sich zeigen. Außerdem steht seit dieser Woche auch wieder Michél Hennig bereit, der von seinem Auslandsaufenthalt aus Neuseeland zurückgekehrt ist. „Auch er hatte in der letzten Zeit ein gewisses Programm zu absolvieren und könnte demzufolge schon bald wieder eine ernsthafte Option darstellen“, erklärt Diedrich. Vom Zustand Hennigs, der sich bei seinen wenigen Einsätzen in der ersten Saisonhälfte schon zum Taktstock aufgeschwungen hatte, wird eine Menge abhängen.
Der Ausblick
Sollte Michél Hennig schon am Sonnabend auf dem Platz stehen, dann ausgerechnet gegen sein alten Verein, die SG Union Sandersdorf. Das Derby zum Auftakt wird für den TVA direkt ein echter Gradmesser - schließlich hat sich Sandersdorf als Sechster trotz eines großen Umbruchs im Sommer regelrecht etabliert in der Oberliga. Im Hinspiel unterlag Askania trotz zweifacher Führung - das gilt es nun wiedergutzumachen. Auch die folgenden Gegner sind vornehmlich im Tabellenmittelfeld positioniert, was grundsätzlich von Qualität zeugt, aber auch von der Gelegenheit, weitere Teams in den Keller zu ziehen. So oder so: Schon die ersten Wochen werden zeigen, wohin der Weg des TVA führt.